Arzneimittel gegen maligne Erkrankungen werden zunehmend oral appliziert. Im Vergleich zur intravenösen Therapie entfallen dann zwar längere Aufenthalte in onkologischen Praxen oder Ambulanzen, dafür ist die orale Therapie jedoch mit zahlreichen Herausforderungen für alle Beteiligten verbunden. Die Patientinnen und Patienten übernehmen mehr Verantwortung für ihren Therapieerfolg, woraus sich ein besonderer Beratungsbedarf in der Apotheke ergibt. Dabei stehen die Förderung der Adhärenz und Hinweise zum Umgang mit unerwünschten Arzneimittelwirkungen im Vordergrund. Hinzu kommt, dass zu Beginn der Antitumortherapie häufig schon andere Medikamente dauerhaft eingenommen werden und Wechselwirkungen zu beachten sind.
In Deutschland wurden bereits mehrere wissenschaftliche Projekte durchgeführt, die das Potenzial einer Pharmazeutischen Betreuung bei oraler Antitumortherapie aufgezeigt haben. Im Rahmen eines vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geförderten Verbundprojekts (SafetyFIRST) wird derzeit ein deutschlandweites Sicherheitsnetz für die orale Tumortherapie mit 24 Zentren aus Kliniken und Schwerpunktpraxen aufgebaut. Damit sollen die interprofessionelle Vor-Ort-Kompetenz bei der Betreuung von Patientinnen und Patienten mit oraler Antitumortherapie gestärkt und die Arzneimitteltherapiesicherheit verbessert werden. Die Bedeutung einer Pharmazeutischen Betreuung in diesem Bereich wird auch dadurch unterstrichen, dass eine der 2022 eingeführten pharmazeutischen Dienstleistungen auf die Besonderheiten der oralen Antitumortherapie fokussiert. Die von den Krankenkassen vergütete Dienstleistung besteht aus einer Medikationsanalyse und einem weiteren Beratungsgespräch zwei bis sechs Monate später. Auf diese Weise können Apothekerinnen und Apotheker einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen dieser komplexen Therapie leisten.
Im online-Vortrag werden von Professor Jaehde die Herausforderungen und Inhalte einer Pharmazeutischen Betreuung bei oraler Antitumortherapie erläutert, praktische Hinweise gegeben sowie abgeschlossene und laufende Projekte vorgestellt.
DPhG-Vortragsprogramm im Wintersemester 2023/24
Die Landesapothekerkammer Thüringen arbeitet seit vielen Jahren mit der Landesgruppe der DPhG und dem Institut für Pharmazie in Jena zusammen. Die Reihe der „DPhG-Vorträge“ während der Vorlesungszeit in Jena wird auch im Wintersemester 2023/24 fortgesetzt. Dabei ist es uns eine große Freude, den neugewählten Präsidenten Professor Ulrich Jaehde begrüßen zu dürfen. Wir dürfen Sie zu folgenden Themen und Terminen einladen:
- Pharmazeutische Betreuung bei oraler Turmortherapie Professor Ulrich Jaehde
am Dienstag, den 21. November um 19:30 Uhr - online - - Klinische Anwendung von Bakteriophagen Dr. Silvia Würstle
am Dienstag, den 12. Dezember um 19:30 Uhr - online - - Neue Arzneistoffe 2023 Dr. Mario Wurglics
am Dienstag, den 30. Januar um 18:30 Uhr - in Jena -
Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist bis 12:00 Uhr am Veranstaltungstag möglich, später eingehende Voranmeldungen können nicht mehr garantiert berücksichtigt werden. Wie gehts nach Ihrer Anmeldung weiter? Bis 12:30 Uhr erhalten Sie am Tag der Veranstaltung eine Einladungsmail von der Veranstaltungsplattform edudip.com. Die Absenderadresse lautet: noreply@service.edudip.com. Diese E-Mail wird manchmal von übereifrigen Spam- oder Junk-Filter aussortiert. Sollten Sie nach 12:30 Uhr noch keine E-Mail mit den Einwahldaten erhalten haben, prüfen Sie bitte die entsprechenden Ordner in Ihrem E-Mail-Postfach. Um das Problem dauerhaft auszuschließen, definieren Sie noreply@service.edudip.com bitte als sicheren E-Mail-Absender.